Vor dem Verkauf stellt sich vielen Eigentümern die Frage: Lohnt es sich, noch Zeit und Geld in eine Renovierung zu investieren – oder ist es besser, die Immobilie im jetzigen Zustand anzubieten und den Preis etwas zu senken? Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Doch mit einer klaren Kosten-Nutzen-Abwägung lässt sich herausfinden, welche Strategie in Ihrer Situation den besseren Erlös bringt.
Bewertung von Immobiliendefekten: Was hält potenzielle Käufer zurück?
Käufer lassen sich oft von ihren ersten Eindrücken leiten. Pete Roman von Roman Immobilien erklärt: „Insbesondere abgenutzte Innenräume, vergilbte Wände oder eine in die Jahre gekommene Küche können abschreckend wirken, selbst wenn es sich nur um kosmetische Probleme handelt.“ Solche einfachen Sanierungen können effektiv sein, da sie mit relativ geringem Einsatz eine deutliche Aufwertung bewirken. Schwieriger wird es bei umfangreicheren Sanierungen, wie einem maroden Dach, einer veralteten Heizanlage oder feuchtigkeitsgeplagten Kellern, insbesondere in der Region Nürnberg, wo solche Probleme oft vorkommen. Hier können die Kosten schnell steigen und lassen sich durch den Verkaufspreis nicht immer decken. Es ist entscheidend, zwischen rein optischen Mängeln und solchen zu unterscheiden, die kostspielige Sanierungen erfordern.
Kalkulation: Der finanzielle Vorteil einer Sanierung
Pete Roman gibt ein Beispiel: „Nehmen wir an, eine Wohnung wird für 300.000 Euro angeboten, benötigt aber eine Modernisierung von Bad und Boden. Käufer könnten leicht einen Preisnachlass von 20.000 bis 30.000 Euro erwarten.“ Wenn der Eigentümer selbst in die Renovierung investiert, könnte der Verkaufspreis auf etwa 330.000 Euro ansteigen. Nach Abzug der Investitionen bleibt ein Gewinn, allerdings nur, wenn die Maßnahmen fachgerecht und marktgerecht ausgeführt werden. Roman betont: „Eine Sanierung zahlt sich nur aus, wenn sie den Gesamteindruck deutlich aufwertet, die Zielgruppe anspricht und der Marktpreis den Mehraufwand rechtfertigt.“
Marktsituation berücksichtigen: Im aktuellen Zustand verkaufen oder investieren?
Ob sich eine Renovierung lohnt, hängt stark von der Marktsituation ab. In einem Markt mit hoher Nachfrage, wie derzeit oft in Nürnberg und Umgebung, finden auch sanierungsbedürftige Immobilien rasch Abnehmer. In einem Käufermarkt jedoch kann eine aufgewertete Immobilie den entscheidenden Unterschied ausmachen. Auch die Zielgruppe ist relevant: „Handwerker und Investoren ziehen es vor, selbst zu sanieren, während Familien meist ein bezugsfertiges Heim suchen“, so Roman. Wer die Erwartungen seiner Käufer kennt, kann gezielt entscheiden, ob sich Investitionen lohnen.
Resümee: Ökonomisch denken, emotional verkaufen
Das Renovieren sollte nie Selbstzweck sein. Manchmal ist ein ehrlich kalkulierter Preisnachlass sowohl einfacher als auch ökonomischer, besonders wenn die Sanierungskosten hoch sind und es schnell gehen muss. Andererseits kann ein frischer und gepflegter Zustand das Vertrauen der Käufer stärken und den Verkaufsprozess erheblich beschleunigen. Die richtige Balance zwischen Aufwand, Zeit und Erlös ist entscheidend für den Verkaufserfolg.
Unsicher, ob Sie vor dem Verkauf renovieren sollten? Wir bieten individuelle Beratung und eine realistische Bewertung des Einflusses des Zustands Ihrer Immobilie auf den Verkaufspreis. Auf Wunsch bewerten wir Ihr Objekt sowohl im Ist-Zustand als auch nach einer möglichen Renovierung. Kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie dabei, die ökonomisch klügste Entscheidung zu treffen.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
Foto: © mihalec/Depositphotos.com
SAN_VER_7