Wenn mehrere Familienmitglieder ein Haus erben, treffen oft unterschiedliche Interessen und Emotionen aufeinander. In der Erbengemeinschaft sind einstimmige Entscheidungen nötig – ein einzelner Miterbe kann den Verkauf blockieren. Das führt häufig zu Konflikten, die den Familienfrieden belasten und den Nachlasswert schmälern.
Erbstreitigkeiten: Divergierende Interessen und Lösungsansätze
In vielen Erbengemeinschaften verfolgen die Mitglieder unterschiedliche Ziele. Während einige das elterliche Heim als Erinnerungsstück erhalten wollen, sind andere auf einen schnellen Verkauf aus, um an das Geld zu kommen. Nicht selten kommen dabei auch alte Streitigkeiten wieder zum Vorschein. „Ohne gemeinsame Linie kommt man nicht voran. Verhärten sich die Fronten, kann das zu einer Blockade führen, in der die Immobilie brachliegt“, erklärt Pete Roman, Inhaber von Roman Immobilien in Nürnberg.
Optionen zur Konfliktlösung
Es gibt verschiedene Strategien, um in solchen Fällen eine Lösung zu finden:
- Auszahlung eines Miterben: Ein Erbe kauft die anderen aus und behält das Haus – so bleibt die Immobilie in der Familie, und die anderen Erben bekommen ihren Anteil in bar.
- Gemeinschaftlicher Verkauf: Die Erbengemeinschaft entscheidet sich für einen gemeinsamen Verkauf auf dem freien Markt, was meistens einen besseren Erlös als bei einer Versteigerung verspricht. Der Erlös wird entsprechend der Erbanteile verteilt.
- Teilungsversteigerung: In festgefahrenen Situationen kann eine Teilungsversteigerung beim Amtsgericht die letzte Option sein. Hierbei wird das Haus öffentlich versteigert und der Erlös aufgeteilt. „Oft ist das Höchstgebot niedriger als der Marktwert, und es entstehen zusätzliche Gerichtskosten“, warnt Pete Roman.
- Verkauf des Erbanteils: Jeder Miterbe kann seinen Anteil auch extern verkaufen. Die anderen Erben haben ein gesetzliches Vorkaufsrecht, um zu vermeiden, dass ein Außenstehender Teil der Erbengemeinschaft wird.
Die Rolle des Maklers: Vermittlung und Fachkompetenz
Ein versierter Makler kann in emotional aufgeladenen und rechtlich komplexen Situationen eine große Unterstützung sein. Er agiert als neutraler Vermittler, ermittelt den realistischen Wert des Objekts und kümmert sich um Formalitäten wie Besichtigungen und den Gang zum Notar. „Das erleichtert den gesamten Verkaufsprozess erheblich“, betont Pete Roman aus Nürnberg.
Gemeinsam zum Ziel: Der Verkaufsprozess
Ein erfolgreicher Verkauf einer Immobilie setzt eine offene Kommunikation innerhalb der Erbengemeinschaft voraus. Durch frühzeitige Abstimmungen und professionelle Beratung lassen sich viele Konflikte vermeiden. Auch steuerliche Aspekte sollten nicht außer Acht gelassen werden: Ein geerbtes Haus bleibt nur dann steuerfrei, wenn es über zehn Jahre selbst genutzt wurde. Andernfalls können Erbschafts- oder Einkommensteuern anfallen. „Eine frühzeitige Beratung kann viele Fehler verhindern“, rät Pete Roman.
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Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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