Die Niedrigzinsphase gehört der Vergangenheit an – mit spürbaren Folgen für den Immobilienmarkt. Kredite sind teurer, Entscheidungen werden vorsichtiger getroffen. Doch was bedeutet das konkret für Käufer und alle, die es werden wollen?
Im Jahr 2025 haben sich die Zinssätze für Baukredite auf etwa 3,8 % stabilisiert. Diese Rate liegt über den Werten der Vorjahre und sorgt für mehr Vorhersehbarkeit in der Planung und Finanzierung von Immobilienprojekten. „Die Ära der extrem niedrigen Kredite ist vorüber, was zu einer Verhaltensänderung bei den Kaufinteressenten geführt hat“, erklärt Pete Roman, Geschäftsführer von Roman Immobilien in Nürnberg. Banken zeigen sich ebenfalls vorsichtiger bei der Vergabe von Darlehen. Die Marktdynamik hat nachgelassen, was jedoch nicht auf einen Markteinbruch hindeutet, sondern auf eine bewusste Phase des Umdenkens.
Auch die Immobilienanbieter agieren vorsichtiger. Viele Eigentümer überlegen gründlich, ob dies der richtige Zeitpunkt für einen Verkauf ist. Einige verschieben ihre Verkaufsentscheidungen, während andere sich auf die Vermietung konzentrieren. Im Bereich des Neubaus sind ebenfalls Anpassungen erkennbar: Aufgrund höherer Finanzierungskosten und gestiegener Baukosten werden Projekte sorgfältiger geplant oder vorübergehend pausiert. Der Immobilienmarkt hat insgesamt an Geschwindigkeit verloren, bewegt sich aber weiterhin in einem stabilen Rahmen.
Preisentwicklung zeigt Nachgiebigkeit, kein drastischer Rückgang erwartet
Nach signifikanten Preisanstiegen in den letzten zehn Jahren haben sich die Kaufpreise in vielen Gebieten etwas reduziert. In weniger nachgefragten Gebieten oder bei sanierungsbedürftigen Immobilien sind die Preisnachlässe stärker ausgefallen, wohingegen in gefragten Gegenden mit hohem Wohnbedarf eher eine Preisstabilität zu beobachten ist. „2024 verlangsamte sich der Abwärtstrend merklich, und 2025 erleben wir häufig eine Seitwärtsbewegung der Preise“, so Roman. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt insbesondere in Städten mit angespanntem Mietmarkt hoch, was zu einer gewissen Stabilisierung der Preise führt, insbesondere bei gut instand gehaltenen oder energieeffizienten Objekten. Mieten steigen weiterhin, was den Immobilienerwerb trotz höherer Finanzierungskosten langfristig attraktiv erscheinen lässt.
Auswirkungen auf Käufer und Eigentümer
Kaufinteressenten finden ein entspannteres Marktumfeld vor. Das Angebot ist umfangreicher und die Auswahl größer. „Die aktuelle Lage eröffnet neue Verhandlungsmöglichkeiten, da viele Verkäufer zu fairen Gesprächen bereit sind“, betont Roman. Eine solide Finanzierung und ein realistischer Budgetrahmen bleiben entscheidend. Für langfristige Planer ergeben sich gegenwärtig gute Gelegenheiten, ohne den früheren Kaufdruck.
Für Eigentümer bedeutet das: Ein Verkauf ist weiterhin machbar, wichtig ist jedoch eine marktgerechte Preisgestaltung und eine sorgfältige Vorbereitung. Wer nicht verkaufen muss, kann den Verkauf hinauszögern oder eine Vermietung in Betracht ziehen. Mietobjekte sind derzeit sehr gefragt und bieten attraktive Renditen.
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Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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